„Die ersten Schritte sind oft die schwierigsten“

Weihbischof Hegge informiert sich über Arbeit der Präventionsfachkräfte

Wer sich der Kirche anvertraut, der muss vor sexuell motivierter Gewalt sicher sein. Im Bistum Münster sind deshalb alle Einrichtungen verpflichtet, ein sogenanntes Institutionelles Schutzkonzept (ISK) zu erstellen. Unterstützung dabei gibt es seit April von regionalen Präventionsfachkräften. Nach einer Einarbeitungszeit trafen sich Yvonne Rutz, Präventionsfachkraft für die Region Steinfurt/Borken, und Ann-Kathrin Kahle, Präventionsbeauftragte für das Bistum, am 21. Juni zu einem ersten Gedanken- und Erfahrungsaustausch mit Weihbischof Dr. Christoph Hegge.

Yvonne Rutz möchte den Verantwortlichen in den Pfarreien bei der Erstellung eines Schutzkonzeptes helfen: „Die ersten Schritten sind oft die schwierigsten.“ Bei ihren Besuchen vor Ort ermutigt die Präventionsfachkraft die Haupt- und Ehrenamtlichen, erst einmal den Ist-Zustand zu beleuchten und zu analysieren: „Wichtig ist zu erkennen, wo überhaupt Bedarf ist.“ Darüber hinaus empfiehlt die 28 Jahre alte Sozialpädagogin, einen Verhaltenskodex zu entwickeln und eine Reflexionsrunde im Team zu etablieren: „Es ist gut zu hören, wie andere Situationen einschätzen und beurteilen, um sensibel für das Thema zu werden.“ Auch wenn es am Ende um ein Schutzkonzept gehe, legt Yvonne Rutz Wert darauf, dass der Weg dorthin ein Prozess ist, an dem möglichst alle Gruppen einer Pfarrei beteiligt sein sollen.

Sollte es trotz Präventionsmaßnahmen doch zu Fällen sexualisierter Gewalt kommen, müsse es einheitliche Beschwerdewege geben, betonte Ann-Kathrin Kahle und erhielt dafür die Rückendeckung von Weihbischof Hegge, der „null Toleranz“ bei sexuellem, aber auch bei geistlichem Missbrauch fordert. Zwingend notwendig bei diesem Thema sei eine möglichst hohe Transparenz auf allen Ebenen. Ann-Kathrin Kahle weiß aus der Vergangenheit: „Missbrauch spaltet immer.“ Hegge sicherte den beiden Expertinnen seine Unterstützung für ihren Einsatz zu.

Yvonne Rutz als Präventionsbeauftragte für die Region Borken/Steinfurt ist per Mail an rutz-y@bistum-muenster.de zu erreichen.

Foto: Bischöfliche Pressestelle/Gudrun Niewöhner

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